martes, 27 de mayo de 2008

Interview mit Christoph Seemann


Herr Seemann, wie sind Sie Reiseleiter geworden? War das für sie ein Traumberuf?
Welche Länder bereisen Sie?
Arbeiten Sie nur auf eigene Rechnung oder sind Sie angestellt?
Welche Art von Reisegästen führen Sie?
Haben Sie sich auf einen Reisetyp spezialisiert?
Können Sie uns ein besonders schönes Reiseerlebnis erzählen?
Hatten Sie schon einmal ernste Probleme auf einer Reise?
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?
Was würden Sie einem jungen Kollegen oder Kollegin raten, wenn sie ihren Beruf ausüben möchten?
Welche positiven oder negativen Seiten hat der Beruf?
Wie sind die Arbeitsbedingungen und was könnte man verbessern?
Führen Sie ein anstrengendes Leben?
Reisen Sie eignetlich auch privat gerne oder bleiben Sie dann lieber zu Hause?


Hier die Antwort per Mail von Herrn Seemann, der sich z.Z. auf einer Vorwanderung im Perigord aufhält:


Wie Reiseleiter geworden bin : die Studien zögerten sich hinaus , der elterliche Geldfluss versiegte, so meldete ich mich bei Tigges Reisen, ob ich dort Reisen übernehmen könnte. Da ich schon ganz gute Sprachkenntnisse in Spanisch und Französisch hatte, übernahm ich nach Einführungsreise, meine erste Reise Burgund - Provence.

Die Länder haben sich im Laufe der Jahre vermehrt . Zu Frankreich gesellten sich Spanien,Portugal,Marokko und Peru,Bolivien,Mexico und Guatemala. Immer arbeitete ich auf eigene Rechnung; Ich habe in den letzten 25 Jahren auch oft Reisen von Studiosus, München organisiert.

Die meisten Reisegäste sind zwischen 50 und 70 Jahren,z.T. verwitwet oder ledig, oft aber auch Paare, großenteils aus akademischen Berufen .

Ich habe mich auf Kombinationsreisen: Kultur und Natur mit Wanderungen spezialisiert; amüsantes Reiseerlebnis : von Pau aus überquerten wir vor zwanzig Jahren die Pyrenäen , eine Dame konnte ihren Reispass für das Überschreiten der Grenze nicht finden. Der Zöllner ging durch den Bus und kontrollierte alle Pässe genau , wurde aber von einer Dame des Französischen mächtig so sehr abgelenkt, dass der fehlende Pass nicht auffiel .

In Pamplona bekam die ganze Gruppe von der Dame Campari Orange spendiert; auf der Rückreise dasselbe Spiel bei der Pyrenäenüberquerung,alle aufgeregt und nervös,am Abend in Toulouse angekommen,fand die etwas tüdelige Dame in einer Seitentasche des Koffers ihren Pass.

Keine konventionelle Ausbildung,Fremdsprachen Französisch, Spanisch, Portugiesisch. Kunstgeschichte an der École du Louvre in Paris. Positiv die Abwechslung , viele Länder , viele verschiedene Menschen. Negativ sehr schwierig kompatibel mit privatem Familienleben , keine Absicherung für das Alter etc.

Die Anforderungen während der Reise sehr anstrengend,vor allem bei häufigem Hotelwechsel. Da ich so gerne reise , reise ich auch sehr viel privat; Da heute der Tourismus so eine grosse Rolle spielt , gibt es sehr viel mehr
touristische Ausbildung , vor allem in Spanien, Italien und Frankreich. Das Problem der örtlichen Führer,die sich aufoktroieren, d.h. sie lassen keine auswärtigen Reiseführer zu, um bestimmte Museen oder Baudenkmäler zu besichtigen; oft sind deren Fremdsprachenkenntnisse unzureichend.